Dezentrale, flexible, selbstbestimmte Formen der Produktion und des Lebens
Die Zukunft der Produktion. Sie ist ein Hybrid aus Hightech und Handwerk, aus Bits und Beize. Und sie wird von uns allen gemacht.
`NANK / Neue Arbeit-Neue Kultur` ist ein social Think-Tank rund um Frithjof Bergmann der sich seit 40 Jahren intensiv mit gesellschaftlicher und technologischer Transformation und deren Auswirkung auf Arbeit, Wirtschaft und Kultur beschäftigt. Das New Work Konzept vom Arbeitsphilosophen und Anthropologen Prof. Bergmann stellt den Menschen ins Zentrum dieser Untersuchung und erforscht wie man wesentlich besser das, was man wirklich wirklich will arbeiten könnte. Die Umsetzung von mehr Freiheit bei der Arbeit wurde seither in unzähligen Projekten erprobt und evaluiert. All diese Projekte beschäftigten sich im Wesentlichen mit einer ökonomischen Alternative zur bestehenden Wirtschaft. Einer Alternative als ein Aufstieg – technologisch klug, ökologisch nachhaltig und human. Was es jetzt braucht sind mehr und mehr Orte wo dieser Aufstieg sichtbar wird. Zentren der neuen Arbeit, wie die Tabakfabrik Linz.
#FrithjofBergmann Die Tabakfabrik Linz mit der Grande Garage, der KOOP Arbeit, dem Fairmarkt, AXIS usw. usw. . Einer der schönsten Orte um dem Modell der Neuen Arbeit nach Bergmann beim Wachsen zuzusehen. https://t.co/tfeacrfll8
— ila diessl (@ila_neuearbeit) March 2, 2020
Fairness und Elefanten – Neues in der Tabakfabrik
Es tut sich was in der Tabakfabrik Linz. Ende 2019 eröffnete die neu gestaltete Klubkantine. Der „Charmante Elefant“ist urban, chic, spielfreudig, gesundheitsbewusst und mit ökologisch kleinem Fußabdruck ans Werk gegangen. Tom Zuljevic-Salamon hat den ersten Sozial Betrieb in der Tabakfabrik gegründet. Der FairMarkt ein Betrieb der Genossenschaft KoopArbeit ist der erste Lebensmittel-Nahversorger auf dem Gelände der Tabakfabrik. Man findet dort ein ausgesuchtes Sortiment an regional und fair erzeugten Bioprodukten: Die kleine Jause am Morgen oder tagsüber, Getränke und Lebensmittel sowie Kosmetikprodukte sind im Sortiment. Unter dem Motto „Designed by nature. Made by people. Inspired by tradition.“ setzt der FairMarkt bei Veranstaltungen auf Authentizität, soziales Engangement und Nachhaltigkeit. Auch ein Hauch Brasilien kommt mit dem FairMarkt in die Tabakfabrik – ArteLaVista eine Veranstaltungsreihe im Supermarkt der anderen Art, verbindet lokale Kulturen aus Brasilien mit der europäischen Lebensweise und brachte die künstlerische, brasilianische Welt und deren Lebensgefühl näher. Präsentiert wurden faszinierende, handgemachte Unikate, die allesamt einzigartig und 100% sozial fair sind – darunter Naturschmuck aus der Goldgraspflanze (die weltweit nur in Brasilien wächst) und Designobjekte aus recyceltem Papier.
Social Design
Competitive Social Design – Die Soziale Frage der nächsten Gesellschaft – Louis Klein
Wir haben uns daran gewöhnt, das Soziale nur dort zu thematisieren, wo es sichtbar scheitert. Wir sprechen von sozialen Problemen und denken an Armut, Krankheit oder gewalttätigen Protest. Wir verorten das Soziale regelmäßig an den Rändern der Gesellschaft. Soziale Fragen sind dort, nicht hier. Die Beantwortung kann delegiert werden, an den Staat oder an die Zivilgesellschaft. Wir haben es verlernt, das Soziale aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu denken. Wir erinnern zwar noch den Menschen als ein soziales Wesen, aber wir wenden diesen Gedanken sogleich populationstheoretisch. Wie sehen ein, dass der Mensch nicht allein lebt, sondern in Gemeinschaft. Wir denken an Gemeinschaften und springen gedanklich sogleich in die großen Staatsmodelle und Gesellschaftsutopien. Wir verstellen uns regelmäßig den Blick darauf, dass der entscheidende Bereich dazwischen liegt, zwischen dem Individuum auf der einen Seite und dem Staat auf der anderen Seite. Die emergente Gestalt des Sozialen liegt inmitten der Lebenspraxis, im Miteinander der Vielen.
Das Neue gestalten.
Die Neue Arbeit propagiert mit der Community Production eine neue Form der urbanen Produktion als Alternative zur globalisierten Produktion und ausbeuterischen Arbeitsformen. Als Strategie dient die Verbindung von traditionellem Handwerk mit technologischen Produktionsmethoden von lokalen FAB-Labs wie Laserschnitt oder 3D-Druck. Die „Stadtfabriken“ sollen aber nicht nur ein Modell für neue Produktionsformen in urbanen Zentren sein, sondern auch ein Experimentierfeld für neue Formen von Arbeit in der Zukunft die Alternativen zur heute dominanten Erwerbsarbeit darstellen. Die Forschungsfragen rund um zukünftiges Arbeiten betreffen das Potential von Eigenproduktion, Kreislaufwirtschaft und die Nutzung von Kreativität als Gemeingut.
Community Formation
Kollaboration und Innovationen um diese zu organisieren prägen den Lebensstil einer ganzen Generation. Um Formen des neuen Zusammenarbeiten zu finden wird der Rahmen in dem die Arbeitswelt geordnet wir zunehmend verändert. Das spiegelt sich nicht nur an den neuen Räumen und der sich verändernden Infrastruktur beim Arbeiten in großen Unternehmen wieder sondern auch bei den neuen Kulturtechniken der vielfältigen Unternehmungen von Entrepreneuren die mittlerweile nicht mehr nur im urbanen Kontext stark zunehmen. Wenn Wissen via mobilem Internet quasi schon im Betriebssystem des Menschen integriert ist, werden andere Eigenschaften als rein faktisches Wissen sein Eigen zu nennen wesentlich bedeutsamer. Führungs-Kompetenz, Individualität und der gewisse persönliche Unterschied in Stil und Methode im Lösen von Aufgabestellungen; auch das Erkennen von Mustern und Möglichkeiten beim Arbeiten und vor allem eine gewisse Chaoskompatibilität ist daher bereits jetzt sehr gefragt.
NANK Format – Neue Arbeit Neue Kultur bei der Ars Electronica 2010 in der Tabakfabrik Linz
2010 stellte New Work New Culture seine Vorstellung eines Zentrums der Neuen Arbeit auf einer Fläche von 1000 Quadratmeter in den Hallen der Peter Behrens Tabakwerke in Linz vor. Sinnbildlich für den Wandel der Industriearbeit zur Wissensarbeit schloss der japanische Eigentümer Konzern die Tabakfabrik 2008 und entließ über 200 Mitarbeiter. Heute arbeiten in der Tabakfabrik Linz in einem international viel beachteten Experiment der Neuen Arbeit wieder rund 1.800 Menschen auf dem 88.000 Quadratmeter großen Areal.
Für New Work ist die Tabakfabrik die Fortsetzung einer Geschichte, die vor 40 Jahren begann.
Die Anfänge
Das New Work Center hat ganz schön für Wirbel gesorgt in Motor City. Ganz im Stile eines Visionärs, saß Frithjof Bergmann 1989 im US-Fernsehstudio und prognostizierte unsere heutigen Kamalitäten im Jobsystem samt einer Lösung mit der wir die Transformation der Arbeit zum Gelingen bringen können.
Die Geburtsstunde der New Work
Die Geschichte von New Work beginnt in den frühen 1980ern in Flint, einer der wichtigsten Autostädte der USA. Den Fabriken von General Motors stand zu dieser Zeit eine Welle von Entlassungen bevor. Frithjof Bergmann hatte damals schon eine bewegte Karriere hinter sich: Dank eines Stipendiums der österreichischen Botschaft in den USA war der Pfarrerssohn zum Studium nach Amerika gekommen. Nach Gastspielen als Preisboxer, als Hafenarbeiter und als Philosophiedoktorant in Princeton war er an der Universität Michigan gelandet, ungefähr 50 Meilen südlich von den General-Motors-Werken in Flint.
Brave New Work
In seinem 1987 auf der Titelseite der Detroit Free Press erschienenen Artikel “Brave New Work” fängt James Ricci den optimistischen Geist der New Work-Ideologie in ihren historischen Dimensionen ein:
Mit den Augen eines Philosophen betrachtet Frithjof Bergmann die wirtschaftliche Düsternis über dem leidenden Flint und sieht den Anbruch einer neuen Phase in der Menschheitsgeschichte. In der Tradition der Seher des neuen Lichts hat er unermüdlich daran gearbeitet, Flintites und damit alle im industriellen Amerika dazu zu bewegen, aus ihrer Verzweiflung aufzublicken und den Himmel zu lesen.
Alles begann in Flint
Als Philosophieprofessor hatte Bergmann sich schon eine Zeit lang mit dem Thema Arbeit und der Automatisierung beschäftigt, Bücher und eine Fernsehserie dazu geschrieben. Zusammen mit Freunden aus der Wirtschaft, der Gewerkschaft, der Politik, so schreibt er in seinem Buch „Neue Arbeit, neue Kultur“, gründete er das erste „Zentrum für Neue Arbeit“. Der erste Vorschlag dieses Zentrums für Neue Arbeit an General Motors war: Statt wegen der Automatisierung die Hälfte der Arbeiter zu entlassen, und damit die „halbe Stadt arbeitslos und die andere Hälfte überarbeitet“ zu machen, sollte GM lieber einen „horizontalen Schnitt“ wagen: Alle bleiben, arbeiten aber nur noch sechs Monate im Jahr. In den anderen sechs Monaten, so Bergmann, sollten die Arbeiter ins Zentrum für Neue Arbeit kommen, um herauszufinden, was sie „wirklich, wirklich wollen“. Das Zentrum für Neue Arbeit würde ihnen dabei helfen, damit tatsächlich auch Geld zu verdienen.
Die Hälfte der Bevölkerung US-amerikanischer Städte ist heute bereits randständig, lebt unter unzumutbaren Bedingungen. Aus sozialphilosophischer Sicht stellt der Autor den amerikanischen Freiheitsbegriff in seiner Beliebigkeit in Frage. Er kritisiert das Beschäftigungssystem, das die Hälfte der Bevölkerung nicht integriert. In Modellen, die in den USA in der Praxis erprobt werden, entwickelt er Alternativen für eine Neue Arbeit, die Berufstätigen die Möglichkeit einer sinnerfüllten, selbstbestimmten Tätigkeiten eröffnet. Das Modell Flint erlaubt im Wechsel sechs Monate Arbeit in der Automobilfabrik, sechs Monate Eigenarbeit.
Darüber hinaus bestand von Anfang an das sichere Bewußtsein, daß eine durchgängige und systematische Neubewertung aller mit den zur Zeit herrschenden Arbeitsbedingungen verbundenen Aspekte – mit dem »Job-System«, wie die New Work Bewegung es bald nannte – längst überfällig und zwingend notwendig war. Gleichzeitig war klar, daß diese intellektuelle Unternehmung wirkungslos und lahm bleiben würde, gelänge es New Work nicht, zusammen mit ihr eine Reihe von Pilotprojekten zur Demonstration der Anwendung ins Leben zu rufen, durch welche sowohl die Richtigkeit unserer diagnostischen Analyse als auch die Realisierbarkeit bewiesen werden kann.
Von Anfang an hatten die vor nunmehr 36 Jahren unternommenen Bemühungen, die zur Gründung des Center for New Work im Jahre 1984 und darüber hinaus zur Gründung weiterer Centers for New Work sowohl in USA als auch in Europa führten, woraus vielfältige, damit verbundene Projekte entstanden, neben der anwendungsorientierten und praktischen auch eine theoretische und philosophische Dimension.
New Work Bauhaus
NEUE ARBEIT IM HISTORISCHEN GROPIUSBAU
Das 1. Deutsche Arbeitsamt / Walter Gropius, Dessau, Rundbau/1928.
Eines der spannensten temporären Projekte war Neue Arbeit Bauhaus in Dessau. In dem Gropiusbau und erstem Arbeitsamt der Weltwirtschaftskrise wurden Projekte entwickelt, die den Umgang mit der Arbeit oder “Neue Arbeit” neu andachten. Im Zeichen des Konzepts der Neuen Arbeit nach Bergmann und seiner New Work Vision wurde die Personal- und Organisationsentwicklung im Bereich eines Sozial-Betriebes umgestellt und so ein nachhaltiges System zu Suchtprävention für die Berufsförderung von Alkoholabhängigen unternommen.
Bei den New Work Projekten in Dessau und den vielen anderen auf vier Kontinenten verteilten Ansätzen geht es oft darum, das Menschen nach jahrelangen, abstumpfenden Erfahrungen mit Arbeit wieder Neuland gewinnen. Zentrales Thema dabei ist Bildung. Die Bildung an sich selbst, um herauszufinden wer man ist und was man wirklich, wirklich will und die Bildung in Kulturtechniken des neuen Lebens und Arbeitens. NANK ist hier insbesondere sehr wichtig das die Erfahrungen nicht nur von Wissenschaftlern betreut, beschrieben und evaluiert werden sondern, das die Neulandgewinner selbst über ihre Projekte schreiben.
Der unverstellte Blick in die prekären Arbeitsverhältnisse sinnloser Arbeitswelten, in ausgestorbene Dörfer und in kleine unterversorgte Städte, die zum Sinnbild steckengebliebener Hoffnungen geworden sind erzählt von Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, um die Lage vor Ort ganz praktisch zu verbessern. New Work unterstützt Menschen die aus eigenem Antrieb Gestaltungs- und Veränderungsmöglichkeiten erkennen und Gesellschaft selber machen.
“Meine Ungeduld ist riesig”, gibt Babette Scurell zu, die in der Stiftung Bauhaus Dessau für Neue Arbeit zuständig ist. Das Bauhaus hat sich den Prinzipien nachhaltiger Regionalentwicklung und ökonomischer Selbsthilfe verschrieben. Auf die eher dürftigen praktischen Erfahrungen im Bereich New Work angesprochen, bemüht sie das Bild vom “halb leeren oder halb vollen Glas Wasser”. Die Dessauer Koordinatorin will vorhandene Ansätze in der Region verknüpfen. Scurell verweist auf das “Kreativ-Zentrum Wolfen” sowie den “Initiativkreis Expo 2000” für Sachsen-Anhalt. Das Bergmanns Ideen in den neuen Ländern besonderen Anklang finden, führt sie nicht nur auf die hohe Arbeitslosigkeit zurück. Die Mentalität der Ostdeutschen passe zum Konzept: “Nachbarschaftshilfe, informeller Sektor und Elemente von Subsistenzwirtschaft hatten schon in der DDR einen hohen Stellenwert.”
“Den Königsweg zur Neuen Arbeit gibt es nicht”, betont auch Scurell. Langfristig sei bedeutsam, ob die Thesen Bergmanns in den Betrieben umgesetzt würden. “Das traditionelle gewerkschaftliche Denken kreist um die Beschäftigten und nicht um die Arbeitslosen.” New Work-Ansätze in den Unternehmen könnten einen Machtgewinn für die Interessenvertreter bedeuten: “Die Betriebsräte müssten das mit der Geschäftsleitung aushandeln, nicht die Gewerkschaft.”
Die Ausstellung StadtFabrik: Neue Arbeit. Neues Design im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2017 erarbeitete drei gesellschaftlich relevante Themen zur Arbeit der Zukunft: neue kreative Arbeit und spartenübergreifende Ko-Kreativität, neue soziale Arbeit einschließlich Arbeiten für Gemeingüter (Commoning) sowie neue nachhaltige Arbeit im Sinne von Kreislaufwirtschaft und innovativer Nutzung städtischer Ressourcen.
StadtFabrik – New Work New Design
Die StadtFabrik ist ein „Real-time“-Forschungslabor für neue kreativwirtschaftliche Arbeitsfelder, das sich auf die Entdeckung und Sichtbarmachung zukünftiger urbaner Potenziale in Wien konzentriert. In Zusammenarbeit mit dem IDRV – Institute of Design Research Vienna und der Wirtschaftsagentur Wien wurden unter dem Hashtag #wiegehtveränderung zukunftsfähig agierende PionierInnen eines positiven Wandels sichtbar gemacht werden und zu Wort kommen. Im Vordergrund des Formats steht die Vernetzung und Aktivierung der Kreativszene Wiens untereinander sowie ein interdisziplinärer Austausch.
Der Fokus liegt dabei weniger auf der bloßen Abbildung oder Darstellung bereits abgeschlossener (und nicht mehr zugänglicher) Projekte als vielmehr auf der Sichtbarmachung von Strategien und Werkzeugen, die Wandel begünstigen. Wichtig ist: Wie können bereits erprobte Strategien und Projekte für zukünftige Interventionen genutzt werden? Was können wir aus ihnen lernen? Wie schaffen wir eine Grundlage für die Partizipation und Motivation von möglichst vielen Menschen? Und vor allem: Wie geht Veränderung? Das sind die Fragen im nach der Ausstellung fortgesetzten Projekt.
Weitere exemplarische New Work Projekte rund um Frithjof Bergmann
Die Visionen von Frithjof Bergmann werden langsam aber sicher Wirklichkeit. So gibt es zwar noch nicht “das Zentrum der Neuen Arbeit” an dem Frithjof Bergmann sein halbes Leben arbeitet, es gibt jedoch viele Orte und Initiativen, die sich mit der Umsetzung seiner Ideen beschäftigen. Orte die man da unbedingt hervorheben muss sind die Tabakfabrik Linz und das Fablab Incite Focus von Blair Evans in Detroit mit den hochprofessioniellen Community Production Ansätzen. Soziale Freiheitsprojekte wie die Selbsthilfe Mühlheim, in Deutschland und den autarken Biohof samt sozialer Wohneinrichtung genannt Oase von Tommy Zuljevic in St. Leonhardt in Oberösterreich.
Im spannenden kommunalen und arbeitsmarktpolitischen Bereich angesiedelt sind die zahlreichen, norddeutschen Projekte rund um den NANK Verein Kiel gelenkt von Gerd Neuner, sowie der Grüne Markt in Wien vom Architekten Bruno Sandbichler.
Diese Zentren, unzähligen Projekte und Initiativen auch “Businesses” und New Work Konzepte, die von Frithjof Bergmann inspiriert sind, werden auf diesen Seiten vorgestellt.
Die Informationsgesellschaft und ihre auf Mikroelektronik basierende Technologie ist, sowohl in der Richtung der extremen Arbeitsteilung als auch in der Richtung der Reintegration von Arbeitsvorgängen grundsätzlich offen. Sie kann eine von Roboterhänden gesteuerte Fabrik, menschenleere Produktionsstraßen mit gewaltigem stofflichem Input an Ressourcen und Energien und Output an Produkten und Abfall schaffen sie kann aber genauso im Prinzip die bisher getrennten Arbeitsvorgänge wieder integrieren – und schafft so die Möglichkeit der dezentralisierten Hausarbeit, des „ganzen Hauses“ der traditionellen Gesellschaften in neuer Form.
Was da folgt, ist die ‚dezentralisierende Automatisierung‘….“Die Maschinen schrumpfen, sie passen sich dem Benutzer und ihrer Umgebung an, sie sind aber miteinander und mit dem Benutzer ständig in einem Netzwerk des Informationsaustausches verbunden.“
Gut, Frithjof Bergmanns Visionen über die „Neuen Zentren der neuen Arbeit“ sind noch nicht in seinem Sinne überall komplett existent geworden. Doch wenn man manches Geschehen der Realität der Auseinandersetzung mit der Arbeit betrachtet, findet man einiges was einige Theorien von Prof. Bergmann als „INPUT“ bewusst oder unbewusst realisiert haben. Oft geht es auch mehr um ein Einbinden der Ideen in Prozesse um zu neuen Kulturtechniken und Produktionsformen zu kommen. Die Teekampagne von Prof. Faltin ist mit Theorien von Prof. Bergmann gestrickt und stellt als solches zum Beispiel ein vollständiges Geschäftsmodell der New Work – New Culture dar.
Nordbretter – Integratives Theater im Kieler Werftpark
Georg Büchners #Woyzeck ist eine Figur, die in allen Zeiten ihren Platz hat. Am #Werftpark-Theater in #Kiel hat Schauspieler Lasse Wagner sie in seinem Solo "Wartezimmer Woyzeck" mit seiner eigenen Vision einer düsteren Zukunft verwoben. https://t.co/oSgPyQF3eA pic.twitter.com/owevEZw5T2
— Kieler Nachrichten (@kn_online) April 4, 2019
Nordbretter startete 2003 unter dem Namen Integratives Theater Kiel als ein professionell geleitetes Theater-Projekt für interessierte Bürger*Innen mit und ohne Behinderungen, in der Kooperation mit dem Theater im Werftpark/Theater Kiel. Die Anschubfinanzierung und die Trägerschaft übernahmen Organisationen der Behindertenverbände.
Seit der ersten Spielzeit 2003-2004 produziert das jährlich wechselnde Ensemble, in bestehender Kooperation mit dem Theater in Werftpark, unter der Regie von Raija Ehlers in jeder Theater-Spielzeit ein neues, eigenes Theaterstück.
Im Jahr 2016 übernahm der Verein „Neue Arbeit -Neue Kultur Kiel e.V.“ die Trägerschaft und die Stadt Kiel beschloss über den Verein die Grundfinanzierung der Produktionen des Integrativen Theaters Kiel in die Kulturregelförderung zu übernehmen.
Die Neubenennung in nordbretter trägt sowohl der beharrlichen Lust die inklusiven Formen der Theaterarbeit im hohen Norden immer wieder neu auszuloten, wie auch der Prägnanz Rechnung. Mit verschiedenen Produktionen waren wir mehrmals zu inklusiven Theater-Festivals, zu Gastspielen in Deutschland und auch zu einem Gastspiel in Vaasa/Finnland eingeladen.
Social Design und neue urbane Produktionsexperimente
PARK macht Platz – ein Prototyp für Neue Arbeit
Neue Arbeit und neues soziales Wohnen. Die Schaffung neuer sozialer Quartiere, der urbane Entwicklungsprozess und die Funktionalität und vielfältige Nutzbarkeit neuer Stadtteile bilden den Rahmen für die Auseinandersetzung des Projekts Park mit neuen Wohn- und (Zusammen)Lebensformen, optimierten Bauweisen, neuen Finanzierungs- und Grundstücksmodellen, Suche nach (geeigneten) Bauträgern und urbanen Nutzer*innengruppen.
Das Team Wien erforschte und reflektierte 2017 mit Park -macht Platz urbane Sukzessionsprozesse, Nutzungsmischung, die Bestandsentwicklung in Quartieren der Nachkriegszeit. Das Lernen aus Erfolgen und aus Misserfolgen bilden einen Nährboden für das Experimentierfeld und für die Laborsituation, die für kreative Lösungsansätze und die Umsetzung neuer Wege benötigt werden.
Neues Soziales Wohnen
Mehr zum Projekt: Park macht Platz
Im Grünen Markt beim Wiener Hauptbahnhof dreht sich alles um Wohnen, Arbeiten und Produzieren in seiner Mutation. NANK hat beim gewonnenen Architektenwettbewerb mitgearbeitet und konnte für die Jury überzeugend darstellen, worin und wohin sich das alte Industrie-Modell transformiert.
Mit diesem Quartiershaus mit seinen Übergangsräumen zwischen Wohnen und Arbeiten entstand nahe dem Hauptbahnhof Wien eine konkrete Utopie inklusive der Forderung nach offenen Fabriken, die allen Produktionsinfrastruktur zur Verfügung stellt.
Das Gebäude ist einerseits ein Display mit umfassenden Informationen, andererseits eine Sphäre, wo es sehr praktisch zugeht. Man arbeitet an Maschinen, um sich Dinge selbst herzustellen, man wird in neuen Technologien beraten, man erfährt über Strategien der Nachhaltigkeit und man wird in der Sehnsucht unterstützt, das zu tun, was man wirklich will.
@OpenHouseWien war im Sonnwendviertel #Wien. Mit einem schönen Sommerfest, zwischen Grüner Markt (Wohnungen frei), Stadtelefant und Grätzelmixer. pic.twitter.com/a8RJ5vi3wj
— Stefan Staying In The Woods (@Stef_An_Se) September 15, 2019
Additive Manufacturing&Co
• Blockchain • KI • IOT • Additive Manufacturing • Robotic Assistants • Shy Tech • Virtual Factories • Big Data for Us.
Längst haben alle möglichen Dinge um uns herum begonnen, ohne unser Zutun miteinander zu kommunizieren; Das ist auch nicht ganz neu, den seit Jahren fliegen Flugzeuge wesentlich sicherer mithilfe maschinengesteuerter Security by Design Prinzipien. Jedoch das Ausmaß der Maschinen Kommunikation im Alltag hat enorm zugenommen. Physisches und Digitales wachsen zusammen. Das hat auch Folgen für die Arbeit. In der Robotic beschleunigt sich der Innovationszyklus mittlerweile schneller als bei Computern. Prothesen erweitern den Menschen und die Mensch Maschinen Interaktionen werden immer vielfältiger aber auch einfacher zu bewerkstelligen. Neues Tun mit Gutem verbinden ist ein Trend der Hoffnung macht. Soziale Innovation. Aber was kann sie für die Arbeit bedeuten?
Es reicht nicht, nur ein Produkt zu gestalten. Man muss seinen Lebenszyklus gestalten. Was geschieht davor, was danach?
Mehr Punk weniger Hölle! Wie könnte man Arbeit so gestalten, das sie unmittelbarer Menschlichkeit eher entspricht? New Work arbeitet seit über 30 Jahren daran. Ein Experiment dazu: Der Open Source Schuh ORTHOPRADA. Ein Beispiel für die Art wie wir unsere Produkte in Zukunft herstellen. Wenn wir statt 0,005% der Dinge die wir täglich brauchen bloß 5% im DIY selber machen, wäre das schon ein gewaltiger Schritt. Ein Schritt zu weniger Armut, zu mehr Wohlstand und zu einem grüneren Planeten.
Fast ein Drittel aller befragten Produkt-Hersteller weiß nicht, wann sie in digitale Technologielösungen für ihre Unternehmen investieren sollen, und stellt fest, dass die Unternehmensleitung die Bemühungen um die Einführung von Smart Manufacturing anführen sollte.
Laut einer Umfrage von Small Medium Enterprises gibt ein Drittel der Befragten an, dass eine der größten Herausforderungen bei der Implementierung intelligenter Fertigungslösungen darin besteht, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Laut Gartner geht die Hälfte aller Unternehmen davon aus, dass es ihnen an ausreichender künstlicher Intelligenz (KI) und Datenkompetenz mangelt, um bis 2020 einen geschäftlichen Nutzen zu erzielen.
Industrie 4.0 und Minifabriken
Das ist keine Zukunftsphantasie. Es ist real und es geschieht jetzt. Das renomierte MIT in Bosten bietet ein Programm und einen Abschluss in Smart Factory Education an, weil eine große Zielgruppe dafür erkannt wurde. Dieses Programm beinhaltet viele technische Elemente, aber es entwickelt und unterrichtet Kulturtechniken für diejenigen, die neu in intelligente Fertigungskonzepte einsteigen.
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) steht an der Spitze der angewandten Forschung und versteht die Faktoren, die zu einer erfolgreichen Implementierung intelligenter Technologien führen. Von der Modellierung über Fertigungssysteme bis hin zur fortgeschrittenen Datenanalyse stützt sich das MIT auf mehr als 100 Jahre Zusammenarbeit zwischen Universität und Industrie.
Haben Sie eine #Vision für die #Mobilität im Jahr 2035? Dann her damit und eingereicht beim @bmu! Der Wettbewerb #mobilwandel2035 richtet sich an #Kommunen, #KMU, #Verbände und #Wissenschaft. Bis zum 15.11.2020 bewerben und #Millionenförderung sichern.https://t.co/34InX2R4NQ
— Automotive Agentur Niedersachsen (@AutomotiveNds) June 23, 2020
Der Steyrer. New Work New Culture baute mit Automotive Solution einen serienreifen Prototypen eines Elektrorollers aus der Box. Mit vier nachdruckbaren Haupt-Elementen kann der Steyrer relativ leicht in kleinen Miniwerkstätten selbst nachgebaut und zusammengeschraubt werden.
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